Die Stadt Bad Iburg liegt am Südhang des Teutoburger Waldes im südlichen Landkreis Osnabrück (Niedersachsen). Auf ca. 36 km² leben 11.400 Einwohner in den Stadtteilen Bad Iburg, Glane, Ostenfelde und Sentrup.

Reha-Kliniken, mehrere Schulen und Kindergärten, Altenheime, Hotels, Industriebetriebe und natürlich das Schloss mit ehemaligem Benedektinerkloster prägen das Bild Bad Iburgs ebenso wie ausgedehnte Waldgebiete im Norden und weite Felder im Süden.

Die Stadtfeuerwehr, welche für das gesamte Stadtgebiet zuständig ist teilt sich in die Ortsfeuerwehren Bad Iburg und Glane auf. Beide Orstfeuerwehren sind Stützpunktfeuerwehren und jeweils für einen Teil der Stadt zuständig. Größere Einsätze werden gemeinsam abgearbeitet.

Stadtfeuerwehr von links nach rechts: Spielmannszug, Aktive Glane, Altersabteilung, Aktive Bad Iburg, Jugendfeuerwehr

Für die Bewältigung der Einsätze muss bei schweren Verkehrsunfällen oder Chemieunfällen häufig spezielles Gerät eingesetzt werden. Um diese teuren Sondergeräte innerhalb der Stadt Bad Iburg nicht doppelt vorhalten zu müssen existiert zwischen den beiden Feuerwehren eine Aufgabenteilung. So ist die FF Bad Iburg mit allen Geräten zur Technischen Hilfeleistung ausgestattet. Die FF Glane deckt das gesamte Spektrum der Gefahrgutunfälle ab. Dieses spiegelt sich in der sowohl in Ausbildung der Feuerwehrleute als auch in den Fahrzeugkonzepten wieder.

Aufgabenschwerpunkt Bad Iburg: Technische Hilfe
Aufgabenschwerpunkt Glane: Gefahrgut

 

Die Stadtfeuerwehr Bad Iburg besteht ausschließlich aus ehrenamtlichen Kräften. Da es in Niedersachsen nur in den 10 größten Städten (Hannover, Braunschweig, Oldenburg, Osnabrück, ...) Berufsfeuerwehren gibt wird der Bevölkerungsschutz in allen anderen Gebieten durch Freiwillige Feuerwehren abgedeckt. In den Reihen der aktiven Einsatzkräfte finden sich daher viele verschiedene Berufssparten wieder. Damit die Freiwillige Feuerwehr genauso zuverlässig arbeitet, wie eine Berufsfeuerwehr muss sichergestellt sein, dass bei einem Alarm genügend Einsatzkräfte zur Verfügung stehen. Im Einsatzfall müssen die Kräfte der Stadtfeuerwehr Bad Iburg daher ihren Arbeitsplatz verlassen, Hobby oder Nachtruhe unterbrechen um Dienst am Nächsten zu leisten. Und das 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr.

Des weiteren beteiligen sich die beiden Ortsfeuerwehren auch an anderen gesellschaftlichen Aktivitäten wie z. B. dem Osterfeuer (Glane) und dem Iburger Advent (Bad Iburg).

Die Alarmierung der Einsatzkräfte erfolgt in der Regel über Funkmeldeempfänger,  die jeder Feuerwehrangehörige mit sich führt. Die zentrale Leitstelle in Osnabrück hat dabei die Möglichkeit eine große Alarmeinheit (alle Kräfte der jeweiligen Ortsfeuerwehr) oder die Teil- und Sondereinheiten zu alarmieren. Nach Alarmeingang begeben sich die verfügbaren Kräfte zum Feuerwehrhaus um von dort auszurücken.
Bei größeren Einsätzen kann in der Stadt Bad Iburg zusätzlich Sirenenalarm ausgelöst werden. Dafür stehen vier Sirenen in den Stadtteilen zur Verfügung.

Digitaler Meldeempfänger (DME)

Seit Mitte 2016 verfügt die Stadtfeuerwehr über Digitale Meldeempfänger. Diese morderne Technik löste das alte analoge System ab. Zusätzlich zu den bereits im analogen System vorhandenen sogenannten Alarmschleifen, wurden für die einzelnen Sondereinheiten (Schlauchwagen, Osning-Gruppe, FG Verkehrslenkung, etc.) weitere Alarmschleifen (RICs) eingerichtet. Somit können gezielt nur die jeweiligen Kräfte der benötigten Einheit alarmiert werden.

Durch die Umstellung entfiel die Sprachdurchsage der Leiststelle, da die Einsatzinformationen nun in Textform - ähnlich wie bei einer SMS - übertragen werden.

Alarmierung per Smartphone-App

Neben der Alarmierung per DME steht beiden Ortsfeuerwehren eine Alarm-App als zusätzlicher Alarmierungsweg zur Verfügung. Der Inhalt der Alarmmeldung ist auf den DME und in der App gleich. Jedoch besteht durch die App die Möglichkeit, bei einem eingehenden Alarm die eigene Verfügbarkeit zurückzumelden. So wird zeitnah erkennbar, wie viel Personal zur Verfügung steht und auf welche Qualifikationen (Atemschutzgeräteträger, Gruppenführer, Maschinisten, etc.)  in welcher Anzahl zurückgegriffen werden kann.

2020 02 28 Stadtbrandmeister Plasger und Buchholz
Stadtbrandmeister Helge Plasger (rechts) und sein Stellvertreter Dennis Buchholz (links)

Im Einsatz wird von der Feuerwehr professionelle Hilfe erwartet, egal um welchen Einsatzfall es sich handelt. Daher müssen alle Feuerwehrmitglieder fachlich und persönlich aus- und fortgebildet sein. Zu diesem Zweck werden die Feuerwehrleute bei den wöchentlichen Dienstabenden geschult. Lehrgänge und Fortbildungen werden auf Landkreis- und Landesebene durchgeführt. Diese finden abends und am Wochenende in der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Georgsmarienhütte oder an der Akademie für Brand und Katastrophenschutz in Loy und Celle statt. Folgende Lehrgänge muss jeder Feuerwehrmann besuchen und mit einer Prüfung abschließen:

  • Truppmann Teil 1
  • Truppmann Teil 2

Weiterhin können Sonderlehrgänge besucht werden.
Auf Landkreisebene werden folgende Lehrgänge durchgeführt:

  • Sprechfunker
  • Kartenleser
  • Atemschutzgeräteträger
  • Maschinist
  • Technische Hilfeleistung

Lehrgänge an der Akademie für Brand- und Katastrophenschutz Niedersachen (Auswahl) dauern in der Regel 1 - 2 Wochen:

  • Truppführer
  • Gruppenführer
  • Zugführer
  • ABC-Einsatz
  • Notfallseelsorge
  • Absturzsicherung
  • Hochwasserschutz
  • ...

In Niedersachsen endet die aktive Dienstzeit im Alter von 67 Jahren. Dass die Verbundenheit zur Feuerwehr damit aber nicht aufhört beweist die starke Altersabteilung in der Stadtfeuerwehr. Auch wenn die Alterskameraden nicht mehr im Einsatzdienst stehen, so unterstützen sie doch tatkräftig bei allen Veranstaltungen rund um das Ehrenamt. Insgesamt 12 Alterskameraden aus Iburg und 10 aus Glane zählt die Altersabteilung. Bei regelmäßigen Veranstaltungen, organisiert vom Kreisfeuerwehrverband, werden interessante Besichtigungen unternommen und die gute Freundschaft zu den Alterskameraden der Nachbarfeuerwehren gepflegt.

Altersabteilungen Bad Iburg und Glane

Die Stadtfeuerwehr muss auf die verschiedensten Einsatzszenarien vorbereitet sein. Dass diese innerhalb der Stadt Bad Iburg sehr vielfältig ausfallen können zeigt ein Blick auf die so genannte Brandlast. Neben Industrie- und Gewerbebetrieben ist Bad Iburg vor allem durch Schulen, Hotels, Pensionen und Kliniken geprägt.

   - 3 große Lebensmittelbetriebe

   - 2 Drahtseilwerke

   - 1 großer Möbelhersteller

   - 3 Tankstellen

   - 5 Tiefgaragen

   - 9 Hotels mit Saalbetrieb

   - 2 Veranstaltungsplätze

   - 2 Rehakliniken

   - 2 Altenpflegeheime

   - 6 Kindergärten

   - 3 Grundschulen

   - 1 Realschule

   - 1 Gymnasium

   - 1 Kinderspielparadies

   - Schloß Iburg

Neben dieser vorhandenen Brandlast verläuft die Bundestraße 51 quer durch Bad Iburg. Hier und auf den weiteren Kreisstraßen haben sich in den letzten Jahren immer wieder schwere und tödliche Unfälle, teils mit Gefahrgut, ereignet. Auch in diesen Fällen sind die Ortsfeuerwehren im Rahmen der Technischen Hilfeleistung gefordert.

Hier sehen Sie eine Übersicht wie oft die Stadtfeuerwehr Bad Iburg in den letzten Jahren für Sie im Einsatz war:

Einsatzart2020201920182017201620152014201320122011201020092008200720062005
GESAMT 111 122 139 89 107 137 114 98 70 94 115 95 99 149 91 127
Brandeinsatz 15 (*2) 24 (*4) 16 (*1) 30 16 17 19 24 7 22 20 25 15 9 20 15
Technische Hilfeleistung 66 (*1) 61 (*1) 90 (*1) 45 81 84 84 48 49 61 77 60 66 127 63 98
Brandmeldeanlage (seit 2014 Brandeinsätze)               22 13 7 9 10 18 13 8 14
Mutwilliger Alarm / Fehlalarm / Sonstige 28 29 22 13 10 36 11 1 1 1 5          
Brandsicherheitswache 1 2 5                          
Verkehrssicherung 1 6 6                          
Nachbarschafshilfe *3 *5 *2 1 0 0 0 3 0 2 2 0 0 0 0 0

* ab 2018 werden Nachbarschaftshilfen in der jeweiligen Einsatzkategorie (Brandeinsatz / Technische Hilfeleistung) erfasst. Zusätzlich werden sie zur besseren Überischt auch weiterhin in einer eigenen Kategorie aufgeführt.